nichtenergetischer Verbrauch

Der Anteil des Verbrauchs von typischen Energierohstoffen oder Bestandteilen von Energierohstoffen, der nicht zur Erzeugung von Energie eingesetzt wird.

Beispiele für den nichtenergetischen Verbrauch

Erdöl ist Rohstoff für die Kunststoffherstellung. Für Erdöl liegt der Anteil des nichtenergetischen Verbrauchs bei etwa 10% (Deutschland, 2005). Viele Chemikalien, die in Farben, Arzneimitteln, Schmiermitteln etc. verwendet werden, entstammen ebendfalls dem Erdöl.

Kohle besonderer Qualität kann zu Koks umgewandelt werden. Koks spielt in der Stahlherstellung eine wichtige Rolle als Reduktionsmittel (s. auch Redox-Reaktion) für Eisenerz. Koks dient auch zur Beheizung der sogenannten Hochöfen, diese Funktion ist aber der Funktion als Reduktionsmittel untergeordnet.

Bedeutung des nichtenergetischen Verbrauchs

Der nichtenergetische Verbrauch von (Energie-)Rohstoffen ist für die Produktion von Gütern bedeutsam. Der nichtenergetische Verbrauch zählt nicht zu den Energieumwandlungs-Verlusten, weil die Produkte – zumindest über eine gewisse Lebensdauer – eingesetzt werden.

Fallen die entsprechenden (Energie-)Rohstoffe aus, ist auch die Produktion dieser Güter betroffen. Im Energiesektor können die entsprechenden (Energie-)Rohstoffe in vielen Bereichen substituiert (= ersetzt) werden:

Der nichtenergetische Verbrauch der jeweiligen (Energie-)Rohstoffe kann im Gegensatz dazu bei weitem schlechter durch alternative Rohstoffquellen gedeckt werden.

Der nichtenergetische Verbrauch ist somit kritischer zu bewerten als der energetische Verbrauch, zumindest in der mittel- und langfristigen Perspektive.

2010-10-23 ADD Struktur, Beispiele, Bewertung
1999-06-12 INIT