Supraleitung

Widerstandsfreie – also verlustfreie – Leitung elektrischen Stroms, welche unterhalb einer bestimmten Temperatur einsetzt. Diese Temperatur ist eine Materialkonstante.

Transport elektrischer Energie

Die widerstandsfreie elektrische Leitung ist gleichbedeutend mit der Tatsache, daß beliebige Distanzen verlustfrei überwunden werden können. Damit wäre ein weltweites Verbundnetz realisierbar: Solarstrom würde in den sonnenreichen Gegenden der Erde erzeugt, genutzt werden kann der Strom dann auch in den sonnenärmeren Gebieten. In einem geschickten weltweiten Verbund könnte Solarenergie ohne Speicher benutzt werden, wenn rund um die Erde und damit rund um die Uhr Strom erzeugt und auf der ganzen Erde verteilt werden könnte.

Der Bau supraleitender Fernleitungen scheitert jedoch an der Notwendigkeit einer Kühlung der Leitung auf das Temperaturniveau flüssigen Heliums bei der Verwendung konventioneller Supraleiter. Weicht man auf Hochtemperatursupraleiter aus, muß man nur noch mit flüssigem Stickstoff kühlen, also mit wesentlich
geringerem Energieaufwand; diese – keramischen – Supraleiter sind
kaum als leicht verlegbares Kabel zu fertigen, was ihre Verwendbarkeit für diese Anwendungen sehr einschränkt (→ Energietransport).

Einsatz zur Speicherung elektrischer Energie

In einer supraleitenden Spule kann elektrischer Strom beliebig lange gespeichert werden, jedoch muß auch hier der Aufwand zur Kühlung des supraleitenden Materials in Rechnung gestellt werden. Bei den geringen volumenbezogenen Energiedichten eines solchen Magnetstromspeichers und den hohen Investitions- und Betriebskosten ist ein Einsatz solcher Speicher bei derzeitigem Stand der Technik als saisonaler Speicher nicht sinnvoll (→ Energiespeicherung).

Hingegen werden supraleitende Speicher heute schon eingesetzt, um sehr kurze (wenige Sekunden dauernde) Lastspitzen, zum Beispiel beim Einschalten von Systemen, abzufangen.