System Erde

System Erde ist ein anderer Begriff für „Umwelt und Mensch“

Warum „System Erde“ passender ist …

Der Umwelt-Begriff geht von einer Welt aus, die „um“ den Menschen herum existiert. Es ist damit ein anthropozentrisches Weltbild, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, zumindest eine prinzipiell herausgehobene Funktion hat.

Der Begriff „System Erde“, geprägt von Klaus Knizia, spricht neutral von einem System, welches alles beeinhaltet, was auf der Erde vorhanden ist und miteinander in Wechselwirkung steht.

Dabei sind tierische Lebewesen und der Mensch, die Pflanzen, mikrobische Lebensformen, aber auch die nicht-belebten materiellen und energetischen Ressourcen gemeint. Diese sind die Systembestandteile, die dann miteinander verzahnt das System Erde bilden.

Bei diesem Ansatz wird der Mensch zwar nicht als etwas Besonderes hervorgehoben, auf der anderen Seite wird auch klar gestellt, dass der Mensch eine Erscheinung in der Vielfalt des Systems Erde ist, die ggf. für ein funktionsfähiges System nicht einmal benötigt wird.

Daraus folgt, dass uns die sogenannte „Umwelt“ nicht zu dienen hat, sondern dass wir Bestandteil einer Welt sind, und wir die anderen Bestandteile dieser Welt zu respektieren haben – dass wir sie lebendig erhalten sollen, um selbst überleben zu können.

Systemgrenzen

Natürlich ist die Erde wiederum nur ein Untersystem, welches mit den übergeordneten Systemen Sonnensystem, Milchstraße (unserer Galaxie) und dem Weltall im stofflichen und energetischen Austausch steht.

Dabei verliert die Erde immer (relativ) kleine Mengen an Atmosphäre, bekommt aber durch Meteoriten wieder Material dazu, auch hier in kleinen Mengen.

Zudem findet ein starker energetischer Austausch statt: Licht wird auf die Erde in großem Umfang eingestrahlt, aber teilweise reflektiert oder als Wärme wieder abgestrahlt.

Fließgleichgewichte

Insbesondere in energetischer Hinsicht befindet sich die Erde in einem Fließgleichgewicht. Dabei wird Energie in das System eingestrahlt, der abgestrahlte Energiefluss ist im Mittel praktisch identisch. Das erklärt zum Beispiel, warum die Erde durch die Sonneneinstrahlung nicht immer wärmer wird, sondern im zeitlichen und räumlichen Mittel eine sehr stabile Temperatur besitzt.

2020-05-15 INIT