Alte Fenster ersetzen – welche Alternativen gibt es?

Neue Fenster … muss das sein? Oft heißt es „Fenster sind teuer!“ oder „Der ganze Aufwand!“. Aber mehr Behaglichkeit bei geringeren Heizkosten sind eine angenehme Aussicht!

Gute Fenster verringern die Wärmeverluste

Wenn Sie eine Einfach-Verglasung haben: Hier lohnt sich der Austausch der Fenster inklusive Rahmen. Fenster mit Einfach-Verglasung lassen etwa 5-mal soviel Wärme durch wie moderne 2-fach-verglaste Fenster und 10-mal so viel Wärme wie beste 3-fach-Verglasungen:
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Die Wärmeverluste werden durch den U-Wert beschrieben, der in dem obigen Bild eingetragen ist. Ein U-Wert von 5 Watt pro Kelvin und Quadratmeter sagt aus, dass bei einer Temperaturdifferenz von z.B. 20 Kelvin (Innen 20 Grad Celsius, außen 0 Grad Celsius) und 20 Quadratmeter Fensterfläche eine Wärmeleistung von 2000 Watt für die Nutzung verloren geht. Eine moderne 3-fach-Verglasung würde den Wärmeverlust auf ein Zehntel, also 200 Watt, verringern. Siehe dazu auch im Energielexikon unter ? U-Wert.

Energie mit modernen Fenstern gewinnen

Moderne Fenster besitzen i.a. einen Beschichtung, die Licht möglichst gut hindurchlässt, aber Wärmestrahlung blockiert. Diese Fenster werden auch unter dem Begriff Wärmeschutzverglasung geführt.

Diese Fenster lassen das Sonnenlicht in die Räume. Im Raum wird das Sonnenlicht von Boden, Wänden und Möbeln absorbiert (=aufgenommen) und der Innenraum erwärmt sich. Diese Erwärmung führt zu einer verstärkten Emission (= Aussendung) von Infrarot-Strahlung. Diese wird von den Wänden und den Fenstern in hohem Maße in den Raum zurückgestreut. Dadurch erwärmen sich die Innenräume – besonders im Winter und der Übergangszeit, wenn die Sonne tief steht. Durch eine geschickte Wahl von

  • Fensterausrichtung,
  • Fensterfläche,
  • Fensterqualität und
  • Dachüberstand / Verschattungsvorrichtungen (= Jalousien, Vorhänge, etc.)

kann eine grobe Regelung der Raumtemperatur ohne zusätzliche Maßnahmen – etwa die Beheizung – erzielt werden.

Gute Fenster, gut angeordnet und gut genutzt, können den Heizenergiebedarf eines Hauses deutlich senken. Voraussetzung sind dabei auch gut isolierende Wände.

Zugluft vermeiden mit neuen Fenstern

Moderne Fenster haben übrigens nicht nur eine, sondern oftmals 3 umlaufende Dichtungen. Damit wird der Luftzug praktisch auf „Null“ reduziert. Und sollte einmal eine Dichtung etwas schlechter schließen, gibt es immer noch zwei weitere Dichtungen, die „dicht halten“:

Die hohe Luftdichtigkeit besitzt aber auch Nachteile: Der Wasserdampf, der im Haus durch seine Hausbewohner, das Kochen und z.B. das hineinbefördern nasser Wäsche freigesetzt wird, kann das Haus bei geschlossenen Fenstern nicht mehr verlassen. Daher muss in Gebäuden mit sehr dicht schließenden Fenstern entweder

  • regelmäßig und mehrmals täglich für einige Minuten bei vollkommen geöffnetem Fenster gelüftet werden oder
  • eine Zwangsbelüftung durch Lüfter vorgesehen werden.

BILD: Wasserdampf/Wasserbildung im Haus / Lüften zur Vermeidung / Lüftungsanlage zur Vermeidung