Ölheizung – was ist was?

Haben Sie sich schon einmal mit der Anatomie Ihrer Ölheizung beschäftigt? Noch nicht? Dann aber los!

Das Foto zeigt eine etwa 35 Jahre alte Ölheizung ohne Warmwasserbereitung. Moderne Anlagen sind ähnlich aufgebaut:

  1. Versorgung: Ölleitungen vom Öltank
  2. Versorgung: Stromversorgung (Pumpen, Gebläse, Steuerung)
  3. Versorgung: Wandöffnung mit Klappe für Luftzufuhr
  4. Heizung: Elektrik und Gebläseantrieb
  5. Heizung: Kessel mit Brenner und Wärmetauscher
  6. Heizung: Elektronische Regel- und Steuereinheit (Temperatur, Pumpen, etc.)
  7. Heizung: Überdruckventil für Heizwasserkreislauf
  8. Heizung: Manometer für Druckanzeige im Heizwasserkreislauf
  9. Heizung: Druckausgleichsgefäß
  10. Heizung: Schlauch für das Nachfüllen von Wasser für Heizwasserkreislauf
  11. Wärmeverteilung: Umwälzpumpe
  12. Wärmeverteilung: Hauptwasserrohre für die Verteilung im Haus.

In der Wand befindet sich der Abgas-Kamin, der die Verbrennungsprodukte von Öl und Luftsauerstoff abführt. Die Verbrennungsprodukte bestehen hauptsächlich aus Kohlendioxid, Wasserdampf, Kohlenmonoxid, Stickoxiden und — je nach Ölqualität — Schwefeldioxid. Dazu kommt ein hoher Anteil an Stickstoff, der mit der Verbrennungsluft zugeführt wird.

Wartung der Heizung

Diese muß durch entsprechende Fachkräfte durchgeführt werden und betrifft die Sicherheit und Betriebsfähigkeit der einzelnen Komponenten. Dazu kommt eine Untersuchung der Abgaswerte und eine entsprechende Korrektur von Einstellungen, um die Umweltbelastungen durch die Heizung möglichst gering zu halten.

Eine gut eingestellte Heizungsanlage zeichnet sich auch durch eine bessere Effizienz aus: Die gleiche Wärme kann mit weniger Öl und Strom erzielt werden bei i.A. verbesserten Abgaswerten.

Druck im Heisswassersystem der Heizung

Der richtige Druck im Heizungskreislauf ist wichtig: Zu hoher Druck belastet die Rohre unnötig und führt ggf. zu einem Auslösen des Überdruckventils. Zu geringer Druck führt dazu, dass sich Luft in den Heizkörpern bildet, im allgemeinen im oberen Bereich eines Gebäudes. Dadurch werden diese Heizungen nicht richtig warm.

Bei zu geringem Druck: Den Heizungskreislauf mit zusätzlichem Wasser befüllen, bis der Druck im optimalen Bereich liegt. Hierzu ist unbedingt die Bedienungsanleitung des Heizungskessels zu Rate zu ziehen. Falls Sie diese nicht mehr besitzen, hilft eine Internetrecherche meist weiter — die Hersteller der Heizungssysteme sind durchaus daran interessiert, diese Informationen auf ihren Websites bereitzustellen.

Richtige Einstellung der Wassertemperatur im Heizungskreislauf

Die richtigen Temperaturwerte im Heizungskreislauf richten sich nach

  • Gebäudeisolation,
  • Heizkörpertyp und der
  • Außentemperatur.

Die meisten neueren Regeleinheiten verwenden die Außentemperatur, um die Temperatur des Heizungskreislaufs, genauer die Vorlauftemperatur optimal einzustellen. Die Vorlauftemperatur bezeichnet die Temperatur, die das Wasser hat, wenn es in Richtung Heizkörper gepumpt wird. Die Rücklauftemperatur, also die Temperatur des Wassers, was die Heizkörper wieder verläßt, ist naturgemäß geringer, weil ein Teil der Wärme an die Räume abgegeben wurde.

Die Gebäudeisolation und der Heizkörpertyp legt fest, welche Vorlauftemperatur notwendig ist, um die nötige Heizleistung an den Heizkörpern bereitzustellen. Je geringer die Vorlauftemperatur ist, desto effizienter läuft die Heizung. Eine geringe Vorlauftemperatur kann aber nur bei großflächigen Heizungen (z.B. Fußbodenheizung) bzw. bei gut isolierten Gebäuden gefählt werden.

Die Grundeinstellung muss von Personen mit einer entsprechenden Fachkenntnis durchgeführt werden. Sie wird im Allgemeinen im Rahmen der Installation einer Heizung erfolgen.

Ohne Strom läuft nichts …

Heizungen sind auch beachtliche Stromverbraucher. Je seltener eine Heizung läuft, desto weniger Strom wird auch benötigt. Es empfiehlt sich, die Heizungsanlage im Frühjahr abzuschalten, sobald Sonneneinstrahlung und Umgebungstemperaturen ausreichen und sie erst im Spätsommer/Herbst wieder einzuschalten.

Neuralgischer Punkt Umwälzpumpe: Bei alten Heizungsanlagen sind die Umwälzpumpen oft uneffizient. Dies bedeutet, dass sie unnötig viel Strom verbrauchen, um den Heizungskreislauf in Bewegung zu halten. Zu finden ist die Umwälzpumpe bei Punkt 11 in der oben gezeigten Abbildung.

Bei Umwälzpumpen kann man oft mit geringen Investitionskosten viel Strom und Geld sparen! Dazu gibt es auch einen eigenen Energiespartipp: Heizungsanlage: Stromfresser Umwälzpumpe.