Biolumineszenz

Lichterzeugung durch biologische Vorgänge in Organismen. Dabei werden mit hoher Effizienz verschiedene Arten von Biomolekülen in einer chemischen Reaktion umgewandelt, bei der Licht ausgesendet wird. Man vergegenwärtige sich die Größe von Glühwürmchen und deren ,,Brenndauer„!

Funktion der Bioluminiszenz

Die ursprüngliche Biolumineszenz wird ausschließlich in Organismen genutzt. Dabei spielt die Lichterzeugung hauptsächlich die Rolle eines Kommunikationsmittels. Kommunikation findet statt, um

  • Zur Erkennung Individuen der eigenen Art bzw. ihres Zustandes, etwa der Paarungsbereitschaft. (Glühwürmchen)
  • Zur Irritation von Individuen anderer Arten, z.B. Fressfeinden.
  • Zur Anlockung von potentiellen Beutetieren. (Tiefseefische)
  • Zur Beleuchtung eines lichtarmen Lebensraums. (Tiefseefische)

Bioluminiszenz in der technischen Lichterzeugung

Die Biolumineszenz besitzt derzeit keine energietechnischen Anwendungen. Prinzipiell kann man die chemischen Substanzen, die in Organismen das Licht erzeugen, nutzen, um Licht für Beleuchtungszwecke zu erzeugen. Die Herstellung der Rohstoffe ist jedoch noch so aufwendig, daß diese Lichtart weder aus energetischer noch aus finanzieller Sicht ökonomisch ist.

Anwendungen der Biolumineszenz und verwandter Prozesse

Ein Grenzfall ist die provozierte Lichterzeugung in Organismen durch biologische Marker, die Licht freisetzen können. Dabei können diese Marker

  • in spezifischen Geweben, spezifischen Zellarten oder Zellbestandteilen gezielt Licht erzeugen, um diese zu markieren.
  • spezifische Prozesse in lebenden Organismen sichtbar machen, indem Licht unter bestimmten Bedingungen freigesetzt wird.

Strenggenommen müssen diese Prozesse als Chemolumineszenz bezeichnet werden, die mit organischen Molekülen in Organismen erzeugt wird. Sie stellt einen Grenzbereich zwischen Bio- und Chemolumineszenz dar.

2010-06-18 Fehlerbehebung zu Anwendungsarten (Danke, CH), deutliche Erweiterung
2000-05-14 INIT