Fracking

HINWEIS: Zum Thema Fracking ist auch ein Video verfügbar unter dem folgenden LINK: https://youtu.be/Iq8a5NCsu68 (in neuem Fenster)

Fracking ist eine Methode, um z.B. an unkonventionelles Erdgas oder Erdöl heranzukommen. Diese Vorkommen liegen in tiefen Gesteinsschichten und kommen als kleine Einschlüsse vor. Eine einfache Bohrung reicht zur Förderung nicht aus.

Stattdessen wird nach einer senkrechten Bohrung eine horizontale Bohrung vorangetrieben und das dann liegende Rohr perforiert. Nachfolgend wird eine Flüssigkeit unter hohem Druck in das Rohr geleitet, die durch diesen Druck kleine Risse in das unterirdische Gestein/Material erzeugt. Daher der Name Fracking von Hydraulic Fracturing, also „durch hydraulischen Druck brechen“.

Die Flüssigkeit enthält dazu auch Sand, der die Risse aufhält. Damit dieser Sand durch die Rohre gleitet und in die Risse kommt, wird eine schmierende Komponente beigefügt. Zudem will man das Zusetzen der Risse durch (methan/ölfressende) Bakterien auf lange Sicht vermeiden – dafür sorgt eine antibakterielle Komponente.
Die Auswahl dieser Zusatzstoffe hat erheblichen Einfluss auf die ökologische Verträglichkeit dieser Methode zur Gewinnung fossiler Rohstoffe.

Ist der Untergrund vorbereitet, kann Gas gefördert werden. Dabei können verschiedene Probleme auftreten:

  1. Die antibakteriellen Zuschlagstoffe gelangen durch feine Risse (Kapillareffekt) durch die Barriereschicht in das Grundwasser und können damit auch in das Trinkwasser gelangen.
    Ausreichende Bohrtiefen und gering gefährliche Stoffe können das Risiko dramatisch minimieren.
  2. Methangas kann in die Grundwasserschichten gelangen und bei Trinkwassergewinnung aus tiefem Grundwasser potentiell in Trinkwasser gelangen.
  3. Methan kann auch mit geringer Wahrscheinlichkeit durch feine Risse in die Atmosphäre gelangen und damit auf die Strahlungsbilanz der Erdatmosphäre Einfluss nehmen (Stichwort Treibhauseffekt)
  4. Die Frackingflüssigkeit wird vor dem Beginn der Förderung wieder aus dem Bohrloch gespült und muss sorgfältig aufgefangen und behandelt oder wiederverwendet werden. Dies ist technisch machbar.
  5. Wie bei jeder Erdgasquelle muss das Bohrloch möglichst dicht an die Förderanlagen und Verteilungssysteme angeschlossen werden. Auch dies ist technisch machbar.
    Nach der Nutzung der Förderstelle muss diese sorgfältig verschlossen werden, etwa durch Verfüllen des Bohrlochs mit Beton.

Das förderbare Potential in Deutschland liegt lt. BGR (z.B. https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Produkte/NiKo-Studie2012_Produktbeschreibung.html ) liegt in der Größenordnung von 1 000 Milliarden Kubikmeter (ca. 10 000 TWh) und kann den aktuellen Bedarf Deutschlands für ca. 10 Jahre decken.
Hier ist anzumerken, dass eine volle Deckung des Bedarfs nicht unbedingt nötig ist – schon ein 25%-iger Anteil würde einen hohen Beitrag bedeuten, der die Abhängigkeit von Importen deutlich senkt.

Besondere Bedeutung kommt einer Teilautarkie zu, weil Erdgas zwar technisch für Niedertemperaturwärme und Strom durch andere Energieträger, insbesondere Strom ersetzt werden kann. Für Hochtemperaturwärme für Industrieprozesse – z.B. Glasproduktion – ist der Ersatz jedoch problematisch.
Noch problematischer ist der kurzfristige Ersatz für die Düngemittelproduktion (Wasserstoff aus CH4 + Luftstickstoff zu Ammoniak zu Stickstoffdünger) und die