Die Schachtanlage Asse II ist das erste Endlager, welches in Deutschland in Betrieb genommen wurde. Es dient zur Lagerung schwach radioaktiver Stoffe aus dem Betrieb von Kernkraftwerken, aus medizinischen Anwendungen und aus Forschungseinrichtungen.
Die folgende Abbildung zeigt die Endlagerstätte als Maßstabs-Skizze. Der Kölner Dom ist als Vergleichsobjekt eingefügt worden (Quelle: Michael Bockhorst / ABC Energie / ISBN: 3831140839).
Asse II befindet sich in einem Salzstock. Salzstöcke gelten als prinzipiell sichere Lagerstätten. Das Salz konnte sich nur bilden, weil kein bzw. geringe Mengen Wasser in dieser geologischen Formation eine Rolle spielten. Salz hat weiterhin den Vorteil, dass es sich unter hohem Druck plastisch verformt. Risse im Salz werden daher zügig verschlossen, ein Austritt von radioaktiven Stoffen vermieden.
Im Jahr 2009 ist Wasser allerdings zu einem Problem in der Schachtanlage Asse II geworden. Wasser bildet mit Salz eine sogenannte Sole, eine hochkonzentrierte Salzlösung. Diese Salzlösung ist hochkorrosiv und greift die Wände der Stahlfässer, die die radioaktiven Abfallstoffe enthalten, an. Sind die Stahlfässer erst einmal zerstört, werden die Abfallstoffe teilweise in der Sole gelöst und auf diese Weise mobilisiert. Dabei besteht die Gefahr, dass die Sole die radioaktiven (und ggf. giftigen) Abfallstoffe in die Biosphäre transportiert.
Auf diese Probleme kann man auf 3 verschiedene Weisen reagieren:
- Versuchen, die Wassereinbrüche in den Griff zu bekommen.
- Die gesamte Lagerstätte mit Beton und anderen Stoffen so zu verfüllen, dass kein Wasser mehr eindringen kann.
- Die eingelagerten Gebinde aus Asse II in einer anderen Lagerstätte einlagern.
Die 3. Variante ist nach derzeitigem Stand (01/2010) geplant. Der größte Anteil der Abfälle soll in die Schachtanlage Konrad überführt werden. Für einen geringen Teil ist eine Lagerstätte noch zu finden.
Beispiel für die Abfallmenge
In Asse II lagern derzeit etwa 300 000 Kubikmeter nuklearer Abfall. Ein normales Fußballfeld hat eine Größe von etwa 100 x 50 Metern, also ca. 5000 Quadratmeter. Die Abfallmenge enspricht dann einem Volumen der Grundfläche eines Fußballfeldes mit einer Höhe von 60 Metern.