Allgemein ist dies der funktionale Zusammenhang zwischen der Dosis eines Stoffes und dessen Auswirkung auf den Organismus. Eine lineare Dosis-Wirkungsbeziehung bedeutet beispielsweise, daß Wirkung und Dosis immer in einem gleichen Verhältnis stehen: Halbe Dosis = halbe Wirkung, 1/10 der Dosis = 1/10 der Wirkung usw.
Besondere Bedeutung erhält die Dosis-Wirkungs-Beziehung in der Frage, wie sich niedrige Dosen von Radioaktivität auf den Organismus auswirken. Mögliche Strahlenschäden bei geringen Dosen – üblicherweise in Form einer Krebserkrankung – können praktisch nicht festgestellt werden, weil die natürlichen Häufigkeiten solcher Krebserkrankungen ein Auffinden der strahlungsbedingten Krankheitsfälle überdeckt. Erst bei hohen Strahlendosen sind solche Erkrankungen so häufig, daß sie auf die entsprechende Strahlenbelastung zurückgeführt werden können. Für die Wirkung von Strahlung auf Organismen wird die sogenannte Äquivalentdosis verwendet — sie beschreibt nicht nur die Energie der Strahlung, sondern auch die Wirkungsstärke aufgrund der Art der Strahlung.
Bei einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung würde man davon ausgehen können, daß bei einem hundertstel der Strahlendosis auch ein hundertstel der Krankheitsfälle ausgelöst würde.
Andererseits ist es durchaus möglich, daß eine Schwelle existiert, bis zu der die Zellen des Körpers Strahlenschäden bis auf extrem wenige Fehler reparieren können, wenn man unter diese ,,Dosisschwelle„ rutscht, würden praktisch keine Krankheitsfälle mehr auftreten können.