Einrichtung zur Aufnahme und Abgabe elektrischer Energie in Form komprimierter Luft. Der Begriff Druckluftspeicherwerk statt Druckluftspeicherkraftwerk wurde mit Bedacht gewählt, weil es sich nicht um ein Kraftwerk im eigentlichen Sinne handelt.
Funktionsprinzip des Druckluftspeicherwerks
Die Speicherform der Energie ist unter Druck stehende Luft.
Beladen wird der Speicher, indem ein strombetriebener Kompressor (=Verdichter) den Luftdruck eines Reservoirs erhöht.
Entladen wird der Speicher, indem die unter Druck stehende Luft des Speichers durch eine mit Erdgas befeuerte Gasturbine geleitet wird. Diese Turbine treibt einen Generator an, der Strom erzeugt.
Im Vergleich zu einem konventionellen Gasturbinen-Kraftwerk wird bei den beiden existierenden Anlagen in Huntorf, Deutschland und McIntosh, USA lediglich die Kompressionsleistung eingespart.
Anwendung von Druckluftspeicherwerken
Der Vorteil der Druckluftspeicherwerke besteht darin, dass sie bei einem Überangebot an Strom im Stromnetz diesen Überschuss-Strom aufnehmen können. Ist das Stromangebot im Stromnetz geringer als der aktuelle Bedarf, kann ein Druckluftspeicherwerk schnell diese Unterversorgung ausgleichen.
Druckluftspeicherwerke können kurzfristig auftretende Spitzenlasten abfangen, etwa erhöhter Strombedarf in Haushalten beim morgendlichen Duschen/Kochen/Lichteinschalten. Sie können aber genausogut Windstrom aufnehmen, der dann erzeugt wird, wenn er nicht durch die Verbraucher benötigt wird.
Funktion in zukünftigen Energienetzen
Diskutiert wird die Langzeitspeicherung von Strom aus der Windenergie-Nutzung und der Photovoltaik um große Mengen von Strom über längere Zeiträume bereitstellen zu können, auch wenn Wind/Sonne nicht verfügbar sind.
Das Druckluftspeicherwerk Huntorf benötigt für die Bereitstellung einer Kilowattstunde elektrischer Energie 1.6 Kilowattstunden ErdgasQ-1. Der Wirkungsgrad der Stromerzeugung liegt bei etwa 60 Prozent und ist damit vergleichbar mit dem aktuellen Stand bei GUD-Kraftwerken.
Die heute existierenden Druckluftspeicherwerks-Prototypen sind daher nur für den kurzfristigen Lastausgleich geeignet, nicht jedoch für die Aufnahme überschüssigen Wind- und Solarstroms für die Mittel- und Grundlastversorgung.
Q-1: Broschüre prokektinfo 05/2007 „Druckluftspeicher-Kraftwerke“, BINE Informationsdienst, Karlsruhe