Endlagerung bezeichnet die endgültige Lagerung von Abfällen. Dieser Bezeichnung wird
insbesondere für Abfälle aus der Kernenergienutzung verwendet.
Die Endlagerung von radioaktiven Abfällen aufgrund der Gefährlichkeit radioaktiver Strahlung für Lebewesen und der hohen Giftigkeit des Plutoniums erfordert höchste Sorgfalt, damit diese Stoffe auf lange Sicht nicht in gefährlichen Mengen in die
Biosphäre gelangen können. Als Grenzwert kann man beispielsweise die natürliche Strahlung in höher belasteten Gebieten mit Uranerzvorkommen annehmen.
Vor der Endlagerung werden die Abfälle zunächst in hochaktive und mittelaktive
getrennt entsprechend ihrer Eigenschaften behandelt: Die hochradioaktiven Stoffe werden in Glas eingeschmolzen, die Glasblöcke dann wiederum in einen Edelstahlbehälter eingeschweißt. Die mittelaktiven Abfälle werden in entsprechenden Fässern verpackt.
Die am weitesten verbreitete Idee ist die Lagerung in Tiefen von mehreren hundert Metern, wobei die Lagerstätten so gewählt werden, daß die Schichten geologisch stabil und die
Gesteinsart möglichst dicht ist:
Transportpfade für die radioaktiven Abfälle können insbesondere dann entstehen, wenn Wasser in die Lagerstätte eindringt, welches die Behälter durch Korrosion zerstört und die Stoffe löst. Dann kann es über verschiedene Mechanismen zur Erdoberfläche gelangen und die Stoffe damit in die Biosphäre transportieren.
Das Eindringen von Wasser in eine Endlagerstätte kann ausgeschlossen werden,
wenn alle Hohlräume z.B. mit Beton ausgefüllt werden.
Radioaktive Abfälle können durch Kernumwandlung – Transmutation – in weniger gefährliche oder stabile Isotope umgewandelt werden, eine solche Technologie bedeutet aber den Umgang mit den Abfällen in der Nähe der Biosphäre und benötigt viel Energie: für diese Umwandlungsreaktionen müßten Neutronen über einen Beschleuniger hergestellt werden, mit denen die Abfallstoffe bestrahlt werden. Gleichzeitig müßten die ,,harmlosen„ Isotope stetig entzogen werden, damit sie nicht wieder in ,,gefährliche„ Isotope umgewandelt werden, womit zusätzlicher energetischer und sicherheitstechnischer Aufwand bei dieser Form der Abfallbehandlung nötig wird.
engl: nuclear waste disposal