Gasphasenreaktor

Kernreaktor mit gasförmigen Kernbrennstoffen.

Parameter
Status Experimentell, keine aktuelle Forschung
Beitrag zu Energiegewinnung entfällt

Dieser Reaktortyp zeichnet sich durch eine hohe Leistungsdichte bezüglich des Volumens und des Gewichts aus. Der Kernbrennstoff befindet sich in ständigem Fluß durch den Reaktor und eine angeschlossene Einrichtung, die Reaktorgifte aussondern kann, zur Transmutation geeignete Reaktorprodukte wieder in den Reaktor leitet sowie verbrauchten Kernbrennstoff ersetzt. Dieser Reaktortyp ist Mitte der siebziger Jahre unter anderem von der NASA erforscht und weiterentwickelt worden, weil er aufgrund seiner Eigenschaften für die Energieversorgung und – in modifizierter Weise für Raumfahrtantriebe – eingesetzt werden kann.

Die Sicherheit eines Gasphasenreaktors gegen Betriebsunfälle ist sehr hoch, weil ein Verlust des unter Druck stehenden gasförmigen Brennstoffes sofort zu einer Absenkung der Dichte, damit der Reaktivität und somit zu einem Erliegen der Kettenreaktion führt. Das geringe Spaltstoffinventar von einigen zehn Kilogramm Kernbrennstoff vermindert die bei einer Betriebsstörung immer noch abzuführende Nachwärme der Reaktionsprodukte des Reaktors – ein Leichtwasserreaktor besitzt immerhin ein Spaltstoffinventar von mehreren zehn Tonnen (ca. 90t für einen 1.3GWelektrisch-Leichtwasserreaktor).

Dieser Begriff wird ebenso für chemische Reaktoren, in denen Reaktionen zwischen gasförmigen Stoffen ablaufen, verwendet.

engl: gas core reactor