Geothermie

Geothermie ist die Nutzung der Erdwärme. Dabei ist zwischen zwei Quellen der Erdwärme zu unterscheiden:

  • Tiefen-Geothermie: Die Erdwärme wird durch den Zerfall natürlicher radioaktiver Isotope freigesetzt. Der Einfluß dieser Energiequelle nimmt mit zunehmender Tiefe zu.
  • Oberflächen-Geothermie: Dieser Anteil der Erdwärme wird durch die Sonne geliefert. Sie heizt in der warmen Jahreszeit den Boden langsam nach unten hin auf. Im Winter speichert der Boden dann einen großen Teil dieser Wärme.

Beide Formen der Geothermie werden zu den erneuerbaren Energien gezählt.

Tiefen-Geothermie

Das weltweite theoretische Potential der Erdwärme liegt bei etwa 3 x 1013W, dieses kann derzeit jedoch nur an solchen Stellen technisch genutzt werden, wo Erdwärme, transportiert durch Wasser, von selbst aus der Erde tritt oder aber durch geologische Anomalien die Temperatur in Tiefen von etwa 2-5 km – derzeit die Grenze wirtschaftlicher Tiefbohrungen – ausreichend hohe Werte von etwa 100oC oder mehr besitzt. Diese Temperaturen sind die Voraussetzung, um geothermischen Kraftwerken als Energiequelle zu dienen.

Oberflächen-Geothermie

Hier werden Temperaturen von ca. 15 Grad Celsius ausgenutzt. 15 Grad Celsius sind zunächst zu niedrig für Heizungen und die Warmwasserbereitung. Mit Wärmepumpen kann das Temperaturniveau effizient angehoben werden. Dazu wird Energie benötigt, allerdings nur etwa ein Viertel der bereitgestellten Wärmeenergie. Im Betrieb ist eine Wärmepumpe damit etwa 4mal sparsamer als eine elektrische Direktheizung.

Eine passive Nutzung der Oberflächen-Geothermie ist ein Keller, in dem ganzjährig ohne zusätzliche Beheizung gute Lagertemperaturen für Kartoffeln oder Äpfel gehalten werden.

2010-01-22: Trennung Tiefen-Geothermie/Oberflächen-Geothermie, Ergänzungen.