Graue Energie

Energie kann direkt spürbar und sichtbar sein, z.B. als Wärmestrahlung der Sonne oder als Benzin in dem Glasfenster einer Zapfsäule.

Graue Energie ist ein Begriff für die Energie, die in einem Produkt oder einem Vorgang nicht zu Tage tritt, aber durch dieses Produkt oder den Vorgang verbraucht wird oder wurde. Graue Energie in einem Apfel sind z.B. die notwendigen Transporte, Verpackung, Marketing usw.

Die folgende Graphik stellt die Graue Energie bezogen auf den Preis dar und basiert auf den Daten aus dem dort angegebenen Buch. Die Zahlen wurden auf der Basis einer Inflationsrate von 2% auf das Jahr 2000 umgerechnet, sind aber nicht direkt auf die aktuelle Zeit übertragbar. Dies liegt daran, dass verschiedene Industrie- und Dienstleistungssektoren unterschiedlich starke Effizienzgewinne erwirtschaftet haben und damit die Graue Energie unterschiedlich stark reduzieren (wenn überhaupt) konnten.

Einen groben Wert für die in einem Produkt enthaltene Primärenergie kann man folgendermaßen berechnen:

  1. Berechnung des Wertes Energieinhalt geteilt durch Preis für Deutschland:
    Gesamt-Primärenergiebedarf / Brutto-Inlandsprodukt =
    5600 Mrd kWh / 2300 Mrd Euro =
    1.70 kWh / Euro
  2. Der Faktor 1.70 kWh pro Euro kann nun mit dem Kaufpreis für einen Artikel multipliziert werden, um den ungefähren Energiebedarf für die Schaffung des Produktes zu errechnen.
    Dies gilt aber nur für durchschnittliche Produkte, nicht für Energiedienstleistungen: 1 Liter Benzin kostet ca. 1.50 Euro, würde nach dieser Berechnung 2.4 kWh enthalten — 1 Liter Benzin enthält aber ca. 10 kWh Primärenergie.

(Zahlenwerte: Energiebedarf lt. AG Energiebilanzen, 2006 und Brutto-Inlandsprodukt lt. Statist. Bundesamt, 2006)

History:
2008-01-25: INIT
2008-04-11: Zahlenwerte