Latentwärmespeicher

Ein Speicher, der Wärmeenergie über einen Phasenübergang speichert. Phasenübergänge sind mit anderen Worten Änderungen des Aggregat-Zustandes.

Temperaturverlauf beim Laden und Entladen eines Latentwärmespeichers

Ein Beispiel für einen Phasenübergang ist das Schmelzen eines Festkörpers, der umgekehrte Weg das Erstarren der Schmelze. Will man beispielsweise ein Salz schmelzen, muß man ihm Wärme zuführen. Bei der Schmelztemperatur beginnt das Material zu schmelzen, kann aber, bis es vollständig geschmolzen ist, bei gleichbleibender Temperatur weiter Wärmeenergie aufnehmen. Erst wenn das Material vollständig geschmolzen ist, findet eine weitere Temperaturerhöhung statt (s. Abb. 4.77).

Beim Umkehrprozeß, dem Erstarren wird damit auch eine große Menge Wärmeenergie bei gleichbleibender Temperatur abgegeben, was besonders interessant für den Betrieb von Dampfturbinen in einem Kraftwerk ist. Dort möchte man die höchstmögliche Temperatur unterhalb der zulässigen Betriebstemperatur der Dampfturbine einhalten, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erreichen.

Von großer Bedeutung ist dies bei dsolarthermischen Kraftwerken: mit einem Latentwärmespeicher kann tagsüber solar erzeugte Wärme für den Betrieb über die Nacht zwischengespeichert werden. Damit ist der 24-Stunden-Betrieb eines solchen Kraftwerks möglich. Je nach der Temperatur, bei der die Wärme benötigt wird, werden unterschiedliche Stoffe als Speichermedium eingesetzt. So wird ein Latentwärmespeicher für eine Wohnungsheizung bei etwa 50 – 100 Grad Celsius arbeiten, der für ein thermisches Solarkraftwerk bei etwa 400 – 550 Grad Celsius .

Ein Latentwärmespeicher wandelt Wärmeenergie in eine andere Energieform um, etwa in die Energie, die zum Wechsel eines Aggregatzustandes notwendig ist. Bei der Entladung dieses Wärmespeichers wird diese Energie wieder als Wärmeenergie zurückgewonnen.

2011-07-10 INIT