Rebound-Effekt

Ein Rebound-Effekt (engl. Rebound = Abfedern, Erholung) bezeichnet eine Systemantwort, die das System nach einer Maßnahme wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt.

Beispiele von Rebound-Effekten

Der einfachste Zugang zum Verständnis typischer Rebound-Effekte gelingt durch die Betrachtung von Beispielen.

Der Energiebedarf und die Kohlendioxid-Emissionen für die Lichterzeugung sollen durch das Glühlampenverbot gesenkt werden. dabei können zwei Rebound-Effekte entstehen:

  • Ein direkter Rebound-Effekt:
    Mit verringerten Energiebedarf für die ersatzweise eingesetzten Energiesparlampen sinken die Stromkosten für die Lichterzeugung. Also kann man das Licht länger brennen lassen, ohne mehr Geld für Strom auszugeben. Die Einsparung wird durch eine stärkere Nutzung von Energie für den gleichen Zweck kompensiert – oder in der oben genannten Wortwahl abgefedert.

    Merksatz: Direkte Rebound-Effekte kompensieren die ursprüngliche Maßnahme genau dort, wo diese Maßnahme angesetzt hat.

  • Ein indirekter Rebound-Effekt:
    Mit dem verringerten Energiebedarf an und Kostenaufwand für elektrischen Strom steht in einem Haushalt mehr Geld zur Verfügung, welches zum Beispiel für eine kostengünstige Flugreise mit dem Flugzeug eingesetzt wird. Dabei wird das Geld ausgegeben und sogar ein höherer Energiebedarf verursacht. 1 Euro für eine kostengünstige Flugreise erzeugt eine höhere Nachfrage nach Primärenergie und mehr Kohlendioxid-Emissionen als die eingesparte Strommenge.

    Merksatz: Indirekte Rebound-Effekte kompensieren die Auswirkungen der ursprünglichen Maßnahme über ein anderes Teilsystem, welches sich meist nur schwer identifizieren lässt.

Die relative Stärke von Rebound-Effekten

Rebound-Effekte können in verschiedenem Maß auftreten:

  • Ein schwacher Rebound-Effekt zeichnet sich dadurch aus, dass die Wirkung einer Maßnahme schwächer ausfällt, als zunächst beabsichtigt.
    Beispiel: Das Licht brennt mit Energiesparlampen etwas länger als vorher, aber es wird immerhin Strom eingespart.
  • Im Grenzfall wird die Wirkung einer Maßnahme auf ein System durch die Systemantwort gerade kompensiert.
    Beispiel: Es wird genausoviel Strom wie bisher verbraucht, weil schlichtweg die verfügbare Geldmenge des Haushalts den Energieeinsatz festlegt.
  • Im Extremfall wird der Zustand eines System sogar in die entgegengesetzte Richtung beeinflusst, die ursprünglich durch eine Maßnahme beabsichtigt war.
    Beispiel: Aufgrund der subjektiv empfundenen Energieeinsparung durch Energiesparlampen wird insgesamt weniger auf den Einsatz von Energie z.B. für das Duschen, das Autofahren und das Fliegen geachtet. Folglich steigt der Energiebedarf einer Person oder eines Haushalts deutlich an, obwohl die gegenteilige Wirkung beabsichtigt war.