Zertifikate-Handel

Der Begriff wird hauptsächlich für den Handel mit Kohlenstoffdioxid-Emissions-Zertifikaten verwendet. Wer Kohlenstoffdioxid mittels einer technischen Anlage freisetzt, muss, fällt er unter diese Regelung, Zertifikate käuflich erwerben. Je weniger CO2 emittiert wird, desto weniger Zertifikate müssen gekauft werden bzw. es können zugeteilte Zertifikate verkauft werden.

Aus Unternehmersicht

Durch eine Steuerung der Ausschüttung von Zertifikaten kann ein CO2-Minderungsziel vom Gesetzgeber definiert werden, welches aber dem Markt die Freiheit läßt, sich flexibel einzurichten. Investitionen zur Verringerung der CO2-Emissionen können aus der Sicht der Unternehmen zu optimalen Zeitpunkten und in optimaler Weise reduziert werden.

Aus nationaler Sicht

Dabei optimiert ein nationaler Zertifikate-Handel auch zwischen den Unternehmen: Unternehmen, die schnell CO2 einsparen können, brauchen weniger Zertifikate, weshalb strukturell benachteiligte Branchen zu mäßigen Preisen an diese Zertifikate herankommen können: Die durch ein Unternehmen verringerte Nachfrage hilft dem anderen Unternehmen, Investitionen so lange aufzuschieben, bis neue technologische Lösungen oder alternative Produkte die CO2-Minderung durch das noch CO2-intensive Unternehmen finanziert werden können.

Aus globaler Sicht

Wenn einzelne Staaten als „Unternehmer“ angesehen werden, kann ein globaler Zertifikatehandel dazu führen, dass auch verschiedene Staaten unterschiedlich schnell agieren, um CO2-Emissionen zu vermindern, aber ein global gesetzter Pfad mit geringsten Kosten – auch im übertragenen Sinn durch Verringerung von Brüchen, etwa dem Zusammenbruch von Industriezweigen – eingehalten wird.
Schließlich hängen die persönlichen Schicksale auch an der Funktionsfähigkeit von Unternehmen.

ADD 2020-05-09 Struktur national/global
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