Computer sind zu Haushaltsgegenständen geworden. Genauso, wie man oft mehrere Fernseher oder Staubsauger im Haus hat, geht der Trend zum Zweit-Computer. Mindestens!
Der erste Schritt vor dem Kauf: Was will ich machen?
„Computer helfen dabei, die Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hätten.“
Dieser Spruch trifft den Nagel auf den Kopf: So, wie wir heute Computer einsetzen, machen sie mehr Probleme, als sie lösen. Dies liegt daran, dass Computer immer weniger für die Lösung von Problemen eingesetzt werden, welches optimal durch den Computer gelöst werden können. Stattdessen werden viele Dinge heute per Computer erledigt, die besser mit Stift und Papier oder Karteikarten funktionieren würden. – Dennoch haben Computer ihre Berechtigung. So kann man mit ihnen bequem per World Wide Web an Informationen herankommen oder komplexe Berechnungen durchführen.
Es ist sinnvoll, vor dem Kauf eines Computers zu wissen, was man mit ihm anstellen möchte. Ist es eher die Spiele-Kiste oder geht es nur darum, ein paar Informationen im Internet nachschlagen zu wollen? Oder sollen Digitalfotos bearbeitet und archiviert werden? Dann sehen wir den Computer als ein Werkzeug, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen!
Die folgende Tabelle teilt — ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit — typische Heim-Anwendungen von Computern ein. Ergänzend werden typische Rechner-Bauformen, ihre Ausstattung und die typischen Stromverbräuche aufgelistet. Die Stromkosten werden für 4 Stunden tägliche Nutzung, summiert über das Jahr angegeben (Strompreis: 25 Cent pro Kilowattstunde).
Anwendung | Ausstattung/ Bauform |
Stromverbrauch | Stromkosten |
---|---|---|---|
Büroarbeiten (Schreiben, Tabellen, etc.), Internet | 0,5 GByte / 1 Ghz: Netbook | 20 Watt | 1,80 Euro |
Büroarbeiten (Schreiben, Tabellen, etc.), Internet | 0,5 GByte / 1 Ghz: Notebook | 50 Watt | 4,60 Euro |
Büroarbeiten (Schreiben, Tabellen, etc.), Internet | 0,5 GByte / 1 Ghz: Desktop (PC) mit Monitor | 100 Watt | 9,10 Euro |
Internetanwendungen, Bildbearbeitung | 1 Gbyte / 2 Ghz: Notebook | 60 | 5,50 Euro |
Internetanwendungen, Bildbearbeitung | 1 Gbyte / 2 Ghz: Desktop (PC) mit Monitor | 120 Watt | 11,00 Euro |
Aufwendige Bildbearbeitung, Filmebearbeitung | 4 Gbyte, 2 x 3GHz: Desktop-PC mit großem Monitor | 200 Watt | 18,30 Euro |
3D-Spiele, höchste Auflösungen | 4 Gbyte, 2 x 3GHz: Desktop-PC mit großem Monitor und 3D-High-End-Grafik | 400 Watt | 36,60 Euro |
Die richtige Kaufentscheidung treffen
Was können wir aus dieser Tabelle lernen? Wenn in einer 4-köpfigen Familie jedes ein Netbook jeden Tag 4 Stunden lang nutzt, sind das gerade einmal 8 Euro Stromkosten im Jahr – darüber muss man sich den Kopf nicht zerbrechen.
Aber was, wenn 2 Familienmitglieder ihren 3D-High-End-Spielecomputer jeden Tag 12 Stunden laufen lassen und der 3D-Bildschirmschoner den Rechner an seine Grenzen bringt, ohne, dass jemand etwas davon hat? Alleine dafür werden etwa 200 Euro jährlich fällig, alleine an Stromkosten. Wenn die Rechner nur noch 2 Stunden täglich für das Spielen verwendet werden und die Internet-Recherche zwischendurch mit dem Familien-Netbook durchgeführt wird, lassen sich die Stromkosten um gut 170 Euro jährlich senken!
Wenn Sie nur hier und da einmal eine Reiseroute im Internet nachschauen möchten, ein paar Email senden und ab und zu ein paar Digitalfotos bearbeiten, sind sie mit einem Netbook bestens bedient. Und ein kleiner Tipp: Wenn Sie ein größeres Bild brauchen, weil sie sich nun literarisch betätigen: An die meisten Netbooks läßt sich auch ein guter Desktop-Monitor anschliessen. Der läuft nur dann, wenn die Größe des Netbook-Displays nicht ausreicht.
Also knapp kaufen?
Keinesfalls. Wenn Sie derzeit das Digital-Fotografieren für sich entdeckt haben und dieses Hobby/diese Leidenschaft ausbauen wollen: Sie benötigen viel Festplatten-Speicherplatz, einen großen Monitor und ordentliche Rechenleistung.
Netbooks und Notebooks haben i.A. nur den Platz für eine Festplatte, während in Desktop-PCs mehrere Platten eingebaut werden können. Auch der Hauptspeicher läßt sich leichter aufrüsten. Große und gute Monitore für den Anschluss an Desktop-PCs sind erschwinglich.
Hier ist ein Desktop-PC mittlerer Leistung die beste Lösung. Verzichten Sie auf eine High-End-Grafikkarte, vielleicht reicht die sehr sparsame integrierte Grafikkarte aus. Diese sind seit einigen Jahren für die meisten Aufgaben vollkommen ausreichend.
Wenn Sie länger mit Ihrem Computer zufrieden sind, sparen Sie auch Geld durch den hinausgeschobenen Neukauf. Und einen Teil des Geldes, das Sie für einen Computer ausgeben, zahlen Sie für die Energie, die der Bau und Transport dieses Computers benötigt hat. Die Energiemenge für den Bau des Computers ist um ein Vielfaches höher als die Energiemenge, die Sie bei der Nutzung des Gerätes verbrauchen!
Ausbaufähigkeit und Mobilität?
Das Arbeiten an einem Desktop-PC ist angenehmer als an jedem Notebook, weil Sie Tastatur, Maus und Bildschirm nach Ihren Bedürfnissen anordnen können. Die Bildschirme sind größer und vor allem in der Darstellungsqualität oft den Notebook-Displays haushoch überlegen.
Netbooks sind kleiner als die meisten Notebooks — abgesehen von den sündhaft teuren Mini-Notebooks. Sie sind robust und haben inzwischen, je nach Modell, sehr hohe Akkulaufzeiten.
Ein einfacher robuster Desktop-PC und ein einfaches Netbook sind deutlich billiger als ein kompaktes aber dennoch leistungsfähiges Notebook. Sie erhalten damit eine hohe Ausbaufähigkeit und Flexiblität Ihrer Computerausstattung.
Einziger Pferdefuß: Wo liegen meine Daten? Auf dem Netbook oder auf dem Desktop? Für diesen organisatorischen Aufwand müssen Sie sorgen!
Erfahrungen
Aus meiner Sicht hat sich die Trennung zwischen Desktop und Netbook bestens bewährt: Stromsparendes Netbook für zwischendurch und zum Ideensammeln sowie ein Linux-Deskop als pflegeleichtes System, für gut 100 Euro gebraucht gekauft, mit einem hochwertigen Monitor für „großflächiges“ Arbeiten. Dabei reichen die 2 GByte Hauptspeicher und 3 GHz des Prozessors dieses inzwischen 4.5 Jahre alten Systems für alle meine Tätigkeiten locker aus.