Heizen: Heizungsventile richtig einstellen

Das Heizventil ist ein “ unbekanntes Wesen“, welches sein trübes Dasein fristet, unbeachtet von uns, unbeachtet von der Tagespresse! Ist einem zu kalt, dreht man es auf. Ist einem zu warm, dreht man es in die andere Richtung. Verziert ist es oft mit einigen Zahlen, Strichen und einem niedlichen Sternchen. Aber was steckt dahinter?

Moderne Thermostatventile

Thermostatventile gehören seit etwa 30 Jahren zum Standard für Neubauten. Sie haben gegenüber den alten Ventilen, die man immer wieder nachregeln mußte, einen entscheidenden Vorteil:


Thermostatventile REGELN die TEMPERATUR AUTOMATISCH!

Das folgende Foto zeigt, wie übliche Heizungsventile aussehen und wie sie korrekt montiert werden:

Was bedeuten die Symbole auf den Thermostatventilen?

Die Zahlen auf den Ventilen entsprechen Temperaturwerten:

Zahl / Symbol angestrebte
Raumtemperatur
* (Sternchen) ca. 5 Grad Celsius
Frostschutz-Stufe für längere Abwesenheiten
1 12oC
1 1/2 14oC
2 16oC
2 1/2 18oC
3 20oC
3 1/2 22oC
4 24oC
4 1/2 26oC
5 (max.) 28oC

Die richtige Raumtemperatur

Für verschiedene Räume werden – je nach ihrer Nutzung – bestimmte Temperaturen empfohlen:

Raum Temperatur Ventil-
einstellung
Wohnraum 20oC 3
Küche 18oC 2 1/2
Badezimmer 22-24oC 3 1/2 … 4
Arbeitsraum 22oC 3 1/2

Wohlgemerkt, dies sind nur Empfehlungen. Das Kälteempfinden hängt einerseits von uns Bewohnern ab, es wird aber auch durch die Art der Wände und Fenster beeinflußt. In gut isolierten Gebäuden reichen oft geringere Temperaturen aus, um sich wohlzufühlen, weil Wände und Fenster-Innenseite wärmer sind und „kein Zug geht“.

Thermostatventile nicht verstecken!

Thermostatventile müssen, sollen sie die Raumtemperatur zuverlässig regeln, auch genügend Raumluft erhalten. Daher:

  • Thermostatventile nie mit der Gardine abdecken,
  • nie hinter Möbeln verstecken und
  • nie durch Handtücher oder andere Gegenstände bedecken.

Warum? Hinter einem Vorhang staut sich die warme Heizungsluft und spiegelt dem Heizungsventil hohe Raumtemperaturen vor. Dieses verringert die Wärmezufuhr zum Heizkörper. Hinter dem Vorhang ist es dann angenehme 22 Grad warm, aber der Innenraum bleibt auf 18 Grad.

Wenn es mal klemmt

Das eigentliche Heizungsventil kann auch schon einmal ßteckenbleiben“. Gerade im Sommer ist es monatelang geschlossen: Der Thermostatkopf misst 20 Grad und schließt das Ventil. Im Herbst gibt der Thermostatkopf das Ventil frei, damit es sich öffnen kann. Wenn das Ventil dann aber hängenbleibt, sich also nicht öffnet, bleibt der Heizkörper kalt.

Abhilfe: Den Thermostatkopf abschrauben (Bedienungsanleitung zu Rate ziehen) und mit einer Zange vorsichtig den Dorn des Heizungsventils herausziehen. Dann den Thermostatkopf wieder montieren und mehrmals (10-20-mal) zwischen ca. 1 und 4 wechselnd einstellen, damit das Ventil wieder „eingeschliffen“ wird.

Vorbeugen: Heizungen, die selten nachgeregelt werden – etwa in der Küche oder im Schlafzimmer – ab und zu 10-mal zwischen ca. 1 und 4 wechselnd einstellen. Dann bleibt das Ventil funktionsfähig.