Induktions-Kochplatten: Wann lohnt sich der Kauf?

Induktionskochplatten sind der Renner. Jetzt auch in Deutschland. Sie haben ihre Vorteile, besonders bei Kurzgebratenem oder allem, bei dem die Temperatur schnell heruntergeregelt werden muss, etwa Milch. Aber: Induktions-Kochstellen sind auf geeignetes Kochgeschirr angewiesen und beim langsamen Kochen sind sie nicht so effizient wie Glaskeramik-Kochplatten.

Genial für das schnelle Anbraten und Milch

Induktions-Kochplatten erzeugen ein Magnetfeld, welches in geeignetem Kochgeschirr die Wärme erzeugt. Die Wärme steht in Topf oder Pfanne direkt zur Verfügung, ohne dass erst eine Herdplatte aufgewärmt werden muss. Weniger Material, das aufgeheizt wird, benötigt auch weniger Energie, um es aufzuheizen. Induktions-Kochplatten sind dadurch prinzipiell energiesparend.

Kochen in asiatischem Stil, das kräftige und kurze Anbraten von Fleisch gelingen mit Induktions-Kochplatten sehr leicht. Besonders wenn man dünnwandiges Kochgeschirr verwendet, etwa emaillierte Stahltöpfe, die man leider heute nur noch selten findet. Dünnwandige Stahltöpfe werden binnen Sekunden heiß, schließlich muss nur 1 mm Stahlblech aufgeheizt werden.

So schnell, wie man Induktions-Kochplatten heiß bekommt, kann man sie durch das Abschalten der Kochplatte auch abkühlen lassen. Auch hier helfen dünnwandige Kochgeschirre.

Die Wärmeverteilung guter Induktions-Kochplatten ist auch in dünnwandigem Kochgeschirr gewährleistet, weil sich die Wirbelströme im Topf- und Pfannenboden „verteilen“.

Ein weitere Vorteil besteht darin, dass sich hochwertige Induktions-Kochstellen automatisch auf die Größe des Kochgeschirrs einstellen können. Dadurch wird die Energieeffizienz erhöht.

Kochgut auf der Herdplatte

Die Oberflächentemperatur der Induktionskochstellen ist im Vergleich zu allen anderen Techniken am geringsten. Dies verringert das Verletzungsrisiko durch einen versehentlichen Griff auf den Herd. Vor allem vermeidet dies ein Anbrennen von Nahrung, falls sie einmal überkocht.

WARNUNG: Der Herd ist dadurch nicht automatisch kindersicher. Die meisten schweren Verbrennungen werden durch heißes Wasser (inklusive Suppen, kochende Nudeln, kochende Kartoffeln, etc.) verursacht, wenn Kinder Töpfe vom Herd ziehen und das Wasser über sie läuft! Kindersicherungen sind genau wie bei anderen Herdarten zu montieren.

Induktion alleine ist nicht die beste Lösung

Moderne Glaskeramik-Kochfelder mit Halogenkochstellen sind ähnlich schnell wie Induktionskochfelder. In ihnen muss nur eine kleine Glühwendel aufgewärmt werden, die Strahlung transportiert die Hitze unmittelbar zum Kochgeschirr. Halogenkochstellen wandeln den Strom praktisch vollständig in Wärme um, sie haben einen Wirkungsgrad von nahezu 100 Prozent.

Induktions-Kochplatten müssen die Magnetfelder aus dem normalen Wechselstrom, der aus der Steckdose kommt, erst erzeugen. Dazu wird eine Leistungselektronik verwendet, die einen gewissen Eigenverbrauch hat. Daher liegt der Wirkungsgrad einer Induktions-Kochplatte bei etwa 80 – 90 Prozent.

Induktion ist bei Kurzgebratenem im energetischen Vorteil, bei Suppen und Saucen, die länger vor sich hin köcheln müssen, verschwindet der Vorteil jedoch.

Induktion oder nicht?

Die meisten Anbieter von Kochfeldern haben kombinierte Systeme im Angebot. Üblich sind zwei Induktions-Kochstellen und zwei Halogen-Kochfelder. Damit kann man die speziellen Vorteile beider Techniken nutzen – je nach Zubereitungsart.

Wenn Sie sich nicht entscheiden können: Kochen Sie doch einmal woanders zur Probe! Wenn Sie das Essen sowie einen guten Wein mitbringen und als Gast auch noch das Essen zubereiten, dürften Verwandte und Freunde kaum etwas dagegen haben!

Checkliste für den Kauf

Achten Sie beim Kauf auf die folgenden Punkte, die eine Auswahl der wichtigsten technischen Kriterien darstellt:

Fragestellung JA / NEIN
Bin ich bereit, gegebenenfalls neues Kochgeschirr zu kaufen?  
Passt das Kochfeld in den vorgesehenen Platz in der Küche?  
Sind die Stromanschlüsse kompatibel?  
Wenn das Kochfeld als Ersatz dient: Ist es kompatibel zur bestehenden Regeleinheit?  
Besonders bei sensorgesteuerten Kochfeldern und Herden mit Timer: Wie hoch ist der Stand-By-Verbrauch des Herdes/des Kochfeldes?  
Wie feinstufig läßt sich die Wärme regulieren?  
Gibt es Zweikreis-Zonen?  
Sind die Kochstellen so angeordnet, dass ich meine Gerichte gut problemlos kochen kann? (Häufiges Problem: Wok und Topf für Reis auf einem Herd.)