Voraussetzungen für eine effiziente Virtualisierung sind die folgenden:
- Die Anzahl der zu virtualisierenden Server ist hoch genug. Virtualisierung lohnt sich im allgemeinen ab etwa 5-10 Systemen.
- Die zu virtualisierenden Server/Services eignen sich prinzipiell für die Virtualisierung: Spezialhardware, Protokolle müssen unterstützt werden, Software-Hersteller haben ihre Software für die Virtualisierung zertifiziert, usw.
- Die zu virtualisierenden Server/Services eignen sich in Bezug auf ihrer Performance für die Virtualisierung. Voraussetzung dafür ist, dass die benötigte Serverleistung bei einem Bruchteil der heute maximal möglichen Serverleistung liegt – einen Server für Berechnungen, die 8 Cores und 32 Gigabyte RAM belegen, wird man als physikalische Maschine betreiben. Ein webbasiertes Unternehmens-Telefonbuch für 500 Mitarbeiter, die täglich 10-mal draufschauen, ist ein guter Kandidat für Virtualisierung.
- Die Rechner sollen nur einer Netzwerkzone zugeordnet werden. Zwar können aktuelle Virtualisierungstools wie VMWare auch mehrere Netzwerkzonen auf einem physikalischen System verwalten. In manchen Situationen ist aber eine physikalische Trennung von Netzwerkzonen transparenter und sicherer.
- Die zentrale Datenspeicherung ist – ebenfalls möglichst energieeffizient – gelöst.
Wie hoch ist das Einsparpotential?
Die Server, die mehrere virtualisierte Maschinen beherbergen, müssen sehr leistungsfähig sein. Sie müssen normalerweise redundant ausgelegt werden, weil ansonsten ein Maschinenausfall alle Server lahmlegen würde. Dazu wird im allgemeinen noch ein leistungsfähiges zentrales Datenspeichersystem (NAS, SAN, ähnliche) eingesetzt. Das Einsparpotential liegt bei der konsolidierung von 10 physikalischen Servern auf 1 System nicht bei 90 %, sondern in den meisten Fällen deutlich darunter. Dennoch ist eine Einsparung von 30-50 Prozent immer hilfreich, die Betriebskosten eines Serverparks/Rechenzentrums zu reduzieren.
Virtualisierung ist immer dann eine Option, wenn
- ein Serverpark/ein Rechenzentrum neu aufgebaut wird,
- eine größere Anzahl von Servern erneuert werden muss oder
- eine größere Anzahl von Servern neu eingesetzt werden soll.
Eine Server-Virtualisierung hat auch andere Auswirkungen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen:
- Virtualisierung ist ein Gesamtkonzept, in dem auch Themen wie zentralisiertes Storage und Backup gelöst werden müssen. Die Anforderungen an die entsprechenden Systeme sind oftmals höher als bei physikalischen Servern.
- Die Komplexität des IT-Systems steigt: Die Virtualisierungs-Umgebung ist eine weitere (Software-)Komponente in der IT-Landschaft.
- Die Einhaltung von Sicherheitsaspekten kann sich aufwendiger gestalten, weil virtuelle Maschinen in virtuellen Netzwerkzonen ein sehr tiefgehendes Verständnis der Virtualisierungs-Umgebung erfordern.
Voraussetzung für Kosteneffizienz und Energieeffizienz bei der Virtualisierung
- Erfassung der für virtualisierte Server geeigneten Unternehmens-Anwendungen
- Erfassung der Storage-Anforderungen für die Server
- Erfassung der Anforderungen an die Netzwerkbandbreite.
- Erfassung der Anforderungen an die Sicherheit der virtualisierten Server/Services
- Abschätzung der Kosten und des Energiebedarfs für die Lösung mit Einzelsystemen und mit einer Virtualisierungs-Umgebung (Hardware, Software, Schulungen, Arbeitszeit für Einarbeitung). Vergleich der beiden Optionen.
- Konkretisierung der Entscheidung im Gespräch mit potentiellen Systemhäusern/Dienstleistern