Server: Sparsame und leistungsfähige Systeme beschaffen

Sparsamere Server gibt es in vielen Varianten. Von dem etwas sparsameren Hochleistungsrechner bis hin zu dem langsamen 10 Watt verbrauchenden 500 MHz-Modell. Welcher Server ist wo der richtige? Was hilft die Optimierung der Server-Hardware?

Was muss der Server jetzt und während seiner Lebenszeit leisten?

Diese Fragestellung ist zentral. Es nutzt niemandem, wenn ein Server zu langsam ist, etwa für das unternehmensinterne Intranet oder gar eine serverbasierte Anwendung, die Grundlage des Betriebs ist. Genausowenig nutzt ein etwas sparsamerer Server, der 30 Watt weniger verbraucht, wenn er schon nach 2 Jahren gegen ein leistungsfähigeres System ausgetauscht werden muss.

Wie kann man den Energiebdarf eines Servers reduzieren?

Dennoch kann ein Server so optimiert werden, dass er bei gleicher Leistungsfähigkeit weniger Energie benötigt:

  • Verwendung von sparsameren Prozessoren – diese laufen bei geringeren Betriebsspannungen und kommen mit einer geringeren Leistung aus.
  • Verwendung möglichst hoher Rechenleistung pro Server z.B. durch den Einsatz von Multi-Core-CPUs. Voraussetzung dafür ist, dass die Anwendung tatsächlich mit der Anzahl der CPU-Kerne schneller läuft.
  • Verwendung hocheffizienter Netzteile, deren Wirkungsgrad über den gesamten Leistungsbereich um 10-20 Prozent geringer liegt als der von Standardnetzteilen.
  • Vermeidung des Einsatzes von Erweiterungskarten (Grafik, Netzwerk, etc.) sofern dies möglich ist – stattdessen sollten Onboard-Komponenten verwendet werden. Diese sind meist von Notebook-Chipsätzen abgeleitet und per se energiesparend.
  • Vermeidung von zu vielen Festplatten, wenn dies für die verwendeten Aufgaben möglich ist. Ggf. Ausweichen zu grossen Festplattenkapazitäten (wenn Performance und Sicherheit bei RAID-Systemen dem nicht entgegensteht). Dadurch freigelassene Laufwerksschächte erlauben zudem eine problemlose spätere Erweiterung des Plattenplatzes.
  • Speicherkonsolidierung kann helfen: viele Server mit lokaler Systemplatte und ein zentrales Storage-System helfen, den Energiebedarf im Zaum zu halten und erleichtern die Administration wesentlich (Backup, Erweiterungen, Betriebssicherheit). Aber: Dies funktioniert nur, wenn die Performance des Datenspeicher-Zugriffes für die Aufgaben ausreicht!

Wie hoch ist das Einsparpotential?

Das Einsparpotential hängt – wie so oft – sehr stark von den Randbedingungen ab. Bei einem Hochleistungsserver liegen die Einsparpotentiale vielleicht bei 10 Prozent. Allerdings können bei Servern mittlerer Leistungsfähigkeit Mobilprozessoren eingesetzt werden und sparsame Standardfestplatten als RAID-Verbund mit geringer Plattenzahl reichen, um den Speicherbedarf zu decken. Hier wird durch den Einsatz von Technik die gleiche Leistungsfähigkeit bei bis zu etwa 40 Prozent geringerem Strombedarf erreicht.

Muss ein Server in einer eigenen Netzwerkzone stehen, der vielleicht 100 mal am Tag ein paar Kilobyte bewegt, eignen sich auch langsame Server auf der Basis von VIA-CPUs oder Intel Atom-CPUs. Prädestiniert sind diese Systeme für einfache Überwachungsaufgaben: Diese Systeme müssen permanent laufen, sollen doppelt ausgelegt sein, treten aber nur einmal im Quartal in Erscheinung, wenn ein Server ausfällt. Hier kann ein Mini-Server mit 10 Watt Stromverbrauch ausreichen – im Vergleich zu einem Standard-Server mit 100 Watt Stromverbrauch liegt die Ersparnis bei ca. 80 Euro im Jahr + 30 Euro Ersparnis bei der Raumklimatisierung.