Fenster abdichten – Zugluft vermeiden

Es wird viel über energiesparende Fenster und Wände mit tollen Wärmedämmwerten gesprochen. In so manchem Altbau ist aber der Luftzug durch die Fenster von vergleichbarer Bedeutung. Was hilft? – Dicht machen!

Warum sollte man Zugluft vermeiden?

Luft ist zwar ein schlechter Wärmeleiter, aber bewegte Luft kann dennoch Wärmeenergie mitnehmen. Das funktioniert etwa bei der Kühlung von Maschinen und elektronischen Geräten prima: Im Auto kühlt der Luftstrom während der Fahrt den Motor; bei geringen Geschwindigkeiten muss ein Lüfter nachhelfen. Gleiches gilt für Computer: Hier ist der Lüfter lästige Notwendigkeit.

Gleiches gilt auch für uns: Ein zu starker Luftstrom bedeutet, dass wir auch bei 22 Grad Raumtemperatur frieren. Dies gilt besonders bei kalter und feuchter Luft. Feuchte Luft kann mehr Wärme transportieren, weil sie Wasser enthält. Und Wasser kann – gemessen am Gewicht – viel Wärme speichern und mit dem Luftzug mitnehmen.

BILD: Vergleich zw. Motorkühlung, CPU-Kühlung, Kühlung des Menschen durch Luftzug

Wenn Sie in ihrem alten Haus 36 Zentimeter dicke Wände aus gewaschenem Bims(stein) haben, liegt die Qualität der Wände dicht am heutigen Isolations-Standard! Aber oftmals sind die Fenster schon etwas älter.

Die richtige Dichtung nachrüsten

Zugluft bei Fenstern aufspüren – der erste Schritt zur Zugluft-Vermeidung

Eine alte Doppelverglasung (ca. 1985) ist nur etwa 1.5-mal schlechter als aktuelle Doppelverglasungen. Wenn Sie eine Neuausstattung mit Fenstern noch aufschieben wollen, lohnt es sich, die Luftdichtigkeit zu überprüfen. Dazu können Sie die Fensterfugen an einem kalten windigen Tag mit der bloßen Hand auf Dichtigkeit überprüfen, indem Sie den Luftzug auf der Windseite fühlen.

Gerade bei älteren Fenstern fehlen jegliche Dichtungen oder es gibt nur eine umlaufende Dichtung, die aber auch nicht mehr unbedingt richtig schließt. Zur Auswahl der Dichtung:

  • Bestimmung der Fugenbreite. Danach richtet sich, welche Dichtung angeschafft wird. An unzugänglichen Stellen kann man z.B. mit in dünne Plastikfolie gewickelter Knetmasse die Fugenstärke bestimmen, indem man das Fenster mit der Knetmasse (nicht zu viel verwenden!) schließt und nach dem Öffnen die Knetmassen-Dicke misst.
  • Festlegen, welches Material verwendet werden soll. Einfache Schaumgummi-Dichtungen sind billig, halten aber nur eine Heizungs-Saison. Hochwertige Silikon-Gummidichtungen oder Dichtungen aus ähnlichem Material sind zwar deutlich teurer, halten aber auch mehrere Jahre und dichten besser ab.
  • Auswahl des Dichtungsprofils: E-Profil für kleiner Spalte, P-Profil für größere Spalte und größere Spaltedicken-Variation.

Beim Aufbringen der Dichtung: Zeit nehmen!

Es lohnt sich, die Dichtung sorgfältig aufzukleben und besonders an den Stoßkanten die Dichtung gut anzupassen. Nur so wird die Dichtung „rundum gut“.

Ist die Spalt-Variation sehr hoch, kann man auch eine dünne Leiste rund um den Fenster- oder Türflügel anbringen, die dann mit konstantem Abstand von z.B. 3 Millimeter zum Türrahmen verläuft. Die Dichtung wird dann auf diesen Leisten angebracht. Wenn man sorgfältig arbeitet, fällt diese Leiste kaum auf.