Energiesparlampen: Wo und wie sie eingesetzt werden können

Energiesparlampen (Leuchtstofflampen)

Unter Energiesparlampen (oder Leuchtstofflampen) faßt man alle möglichen Lampen zusammen, die aber alle Gasentladungslampen sind, deren ultraviolette Strahlung mit einem Leuchtstoff in weißes Licht umgewandelt wird:

  • Leuchtstoffröhren in gerader oder gebogener Form. Sie wurden auch gerne als Neonlampen bezeichnet, der Begriff ist aber falsch. Echte Neon-Lampen erzeugen durch eine Gasentladung in Neon rotes Licht und werden heute noch selten für Leuchtreklamen benutzt.
  • Kompakt-Leuchtstofflampen, deren „Röhre“ dünn ist und mehrfach gefaltet oder in Form einer Spirale aufgewickelt ist. Dadurch wird eine kompakte Form erzielt. Sie werden typischerweise als Energiesparlampen bezeichnet.

Auswahlkriterien

Folgende Kriterien müssen berücksichtigt werden:

  • Benötigte Lichtfarbe/Lichtqualität
  • Diffuses Licht oder gerichtetes Licht
  • Benötigte Helligkeit
  • Häufigkeit des Einschaltens
  • Betriebstemperatur
  • Bauform der Lampe
  • Umweltverträglichkeit

Lichtfarbe/Lichtqualität

Wird eine sehr hohe Lichtqualität benötigt: Entweder normale Glühlampen oder Halogenlampen verwenden. Nur diese Leuchtmittel haben ein kontinuierliches (durchgehendes) Farbspektrum, welches in der Form dem Sonnenspektrum sehr nahe kommt.

Moderne hochwertige Energiesparlampen kommen an solche Lampen heran, kosten dann aber auch 10-20 Euro pro Exemplar.

Wird ein glühlampen-ähnliches Licht gewünscht, müssen Leuchtstofflampen mit warmweißem Spektrum verwendet werden. Die numerische Kennung ist die 827. Die „27“ steht für eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin.
Leuchtstofflampen gibt es auch mit sonnenähnlicher Farbwiedergabe und in „kaltweiß“, welches einer Farbtemperatur entspricht, die über der des Sonnenlichtes liegt.

Diffuses Licht oder gerichtetes Licht?

Für die Allgemeinbeleuchtung mit Decken- oder Akzent-Lampen können Leuchtstofflampen eingesetzt werden. Bei Spot-Lichtern benötigt man Lichtquellen mit möglichst kleinen Abmessungen wie Glühlampen oder Leuchtdioden (LED).

Spots mit Leuchtstofflampen haben einen sehr weiten Winkel, können aber durchaus breite Spots mit Glühlampen ersetzen. Spot-Lichter mit engem Winkel bleiben aber Glühlampen — meist Halogenlampen — vorbehalten. Leuchtdioden können derzeit im Bereich geringer Lichtstärken eine energieeffiziente, aber noch sehr teure Alternative darstellen.

Benötigte Helligkeit und Häufigkeit des Einschaltens

Leuchtstofflampen sind etwa um den Faktor 3-5 effizienter als Halogenlampen. Eine gute 20-Watt-Energiesparlampe ersetzt ein 100-Watt-Glühbirne, eine schlechte 20-Watt-Energiesparlampe gerade einmal eine 60-Watt-Birne.
Um einen 300-Watt-Halogenstrahler mit Leuchtstofflampen zu ersetzen, benögtigt man ca. 60 Watt an Energiesparlampen. Dafür muß man i.a. mehrere Lampen einsetzen, um die Leistung zu erreichen.

Ein großer Nachteil von Leuchtstofflampen ist die Verzögerung von 20,30 Sekunden bis zu mehreren Minuten, bis sie die volle Helligkeit erreicht haben. In der Vorratskammer ist daher die gute alte Glühbirne die bessere Alternative, solange man sie immer nach ihrer Benutzung ausschaltet. Dort hilft ein außerhalb des Vorratsraumes angebrachter Lichtschalter mit einer Einschalt-Anzeige. Gleiches gilt für alle Räume, in denen das Licht häufig, aber dann nur für ein paar Minuten brennt — etwa Toiletten.

Zudem „leiden“ Leuchtstofflampen unter dem allzu häufigen Ein- und Ausschalten stärker als Glühlampen. Hier gilt das gleiche wie für die Problematik des stark verzögerten Erreichens der richtigen Helligkeit

Betriebstemperatur

Die Helligkeit und damit die Energieeffizienz von Leuchtstofflampen ist stark von der Betriebstemperatur abhängig. Leuchtstofflampen sollten daher bei den optimalen Betriebstemperaturen verwendet werden — für den Einsatz bei unterschiedlichen Temperaturen gibt es auch unterschiedliche Lampen. Etwa für den Einsatz im Außenbereich.

Bei Glühlampen ist die Betriebstemperatur des Glühdrahts so hoch, daß der Einfluß der Außentemperatur keine praktische Bedeutung hat.

Bauform der Lampe

Leuchtstofflampen benötigen mehr Platz als Halogen- oder LED-lampen. Daher muß die Lampe, in der das Leuchtmittel eingesetzt wird, auch die ausreichende Größe haben.

Hier gilt, daß in allen Lampen, die weiches Licht zur Verfügung stellen und dementsprechend groß sind, Leuchtstofflampen gut eingesetzt werden können.

Werden kompakte Leuchtelemente benötigt, muß man entweder auf Glühlampen oder auf LEDs zurückgreifen. Wird nur wenig Licht gebraucht, sind LEDs die bessere Alternative, weil sie weniger Energie benötigen und bei deutlich niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Der Einsatz von LEDs verringert die Stromkosten und die Brandgefahr gleichermaßen.

Umweltverträglichkeit

Die Materialien, aus denen Glühlampen bestehen, sind praktisch ungefährlich und sie können über den Hausmüll entsorgt werden.

Leuchtstofflampen enthalten Quecksilber. Zwar sind die Mengen pro Lampe gering, Quecksilber ist aber sehr giftig, vor allem wenn es in die Umwelt gelangt und von dort über die Nahrung aufgenommen wird.

Leuchtstofflampen gehören immer in den Sondermüll, niemals in den Hausmüll! Siehe dazu auch den Artikel zu Energiesparlampen.

Überall dort, wo Leuchtstofflampen leicht kaputt gehen können, sollte man über Alternativen nachdenken: Zum Beispiel Handlampen in Werkstätten oder Lampen in den Zimmern besonders experimentierfreudiger oder rabiater Kinder.

Fazit

An den richtigen Stellen eingesetzt, spenden Leuchtstofflampen angenehmes Licht bei im Vergleich zu Glühlampen deutlich reduziertem Energiebedarf. Immer dort, wo dauerhaft Licht benötigt wird und es nicht auf extreme Spots ankommt.

Generell bieten hochwertige Energiesparlampen angenehmeres Licht bei langer Lebensdauer und besonders niedriegem Stromverbrauch. Gute Energiesparlampen haben damit auch ihren Preis, aber bei einer Lebensdauer von 5000 — 10000 Stunden verbringt man auch viele Jahre miteinander. Das sollte ein paar Euro Mehrpreis wert sein!