Heizöl

Erdölprodukt, welches vorwiegend zur Bereitstellung von Raumwärme (Heizung, Warmwasser) eingesetzt wird.

Herstellung von Heizöl

Heizöl ist ein Produkt des Erdöls und wird durch die fraktionierte Destillation gewonnen. Die fraktionierte Destillation trennt die Bestandteile des Stoffgemisches Erdöl nach seinen Bereiche der Siedetemperatur auf. Diese Temperaturen liegen für Heizöl in einem Bereich von 250-350 Grad Celsius.

Verwendung des Heizöls

In mit Heizöl befeuerten Kesseln wird das Heizöl durch eine Düse fein zerstäubt und in einem starken Luftstrom mit dem Luftsauerstoff verbrannt. Dabei entstehen Kohlendioxid und Wasserdampf und weitere Verbindungen, die weiter unten behandelt werden.

Im Vergleich zu Erdgas als Energieträger ist die Verbrennung des Heizöls aufwendiger und die entsprechenden Anlagen sind teurer. Dazu kommt, dass der Brennstoff Heizöl in gut gesicherten Tanks gelagert werden muss, wodurch ein entsprechender Platzbedarf entsteht. Dafür kann der Betrieb der Anlagen unabhängig von kurzfristigen Verknappungen des Heizölangebots gesichert werden, solange Strom zum Betrieb des Heizungssystems zur Verfügung steht.

Effizienzsteigerung eines mit Erdöl befeuerten Heizungssystems können z.B. mit folgenden Maßnahmen erzielt werden:

  • Optimaler Einstellung des Systems (Brenner, Kesseltemperatur, Durchfluss der Umwälzpumpe, etc.)
  • Einsatz der Brennwerttechnik, die auch die im Wasserdampf des Abgases enthaltene Wärmeenergie nutzbar macht
  • Verringerung des Raumwärmebedarfs durch eine bessere Isolation des Hauses (Bodenplatte/Keller, Wände, Fenster, Dach) (siehe auch die ganzheitliche Betrachtung von Energiedienstleistungen).

Heizöl wird weiterhin in industriellen Prozessen (einschließlich der Stromerzeugung) zur Bereitstellung von Hochtemperaturwärme verwendet. Beispiele für heizölbefeuerte Anlagen sind Öfen zur Trocknung oder Verarbeitung von Materialien oder Gasturbinenkraftwerke zur kurzfristigen bzw. dezentralen Bereitstellung von elektrischer Energie.

Umweltaspekte bei der Heizöl-Nutzung

Weiterhin entstehen die Gifte / Schadstoffe Kohlenmonoxid und Stickoxide. Besonders bei einem schlecht eingestellten Brenner können erhebliche Mengen von Ruß freigesetzt werden. Enthält das Heizöl Schwefel und Schwefelverbindungen, wird auch Schwefeldioxid freigesetzt. Eine gute Einstellung der Betriebsparameter eines Kessels und der Einsatz schwefelfreien Heizöls kann die Emissionen – abgesehen von den Kohlendioxidemissionen – auf geringe Werte absenken.

Wie alle Erdölsprodukte müssen in einer Gesamtbetrachtung auch die Risiken und Nebenwirkungen der Erdölförderung berücksichtigt werden, die Wirkungen auf das SystemErde ausüben.

Verfügbarkeit von Heizöl und Substitution

Die Verfügbarkeit von Heizöl ist direkt von der Verfügbarkeit des Energierohstoffs Erdöl abhängig. Zudem steht Heizöl in der Konkurrenz zum Dieselkraftstoff, welcher der gleichen Fraktion bei der Destillation entspricht und sich nur durch seine Besteuerung unterscheidet.

  1. Heizöl kann durch zweierlei ersetzt werden:
    Andere Energieträger wie Erdgas oder die Kombination von guter Hausisolation plus Wärmepumpe plus Strom.
  2. Durch ihm verwande Öle, die z.B. aus Biomasse oder aus Kohle (durch Kohleveredelung) hergestellt werden.

Als erster Schritt vor einem Ersatz des Heizöls als Energieträger bietet sich zunächst immer eine Betrachtung der Einsparpotentiale auf der Verbrauchsseite an: Bei einer Hausheizung kann eine gute Isolation des Hauses den Heizwärmebedarf auf 20-10 Prozent herabsetzen und den Heizölbedarf auf einen entsprechenden Wert herabsetzen. Es ist dann durchaus interessant, einen noch funktionsfähigen Heizöl-Kessel im Rahmen seiner Lebensdauer weiterzubetreiben.