Erdöl

Erdöl ist ein fossiler Brennstoff, der – ähnlich wie die unterschiedlichen Kohle- und Erdgasarten aus abgestorbener Biomasse entstanden ist, die unter Luftabschluß umgewandelt wurden. Im Gegensatz zur Kohle sind aber die Biomassezusammensetzung und die physikalisch-chemischen Prozeßbedingungen anders als bei der Kohle- oder Erdgasentstehung gewesen.

Klassische Erdölförderanlage, mit der Öl aus einer Bohrung gepumpt wird. Rechts unten ist der Zylinder zu sehen, mit dem das Öl nach oben gesogen wird. (Foto: 1994 M. Bockhorst)

Verwendung und energetische Eigenschaften des Erdöls

Erdöl ist Ausgangsstoff für Schweröle, Heizöle, Diesel– und Benzintreibstoff sowie für verschiedene chemische Produkte.

Erdöl ist ein Naturprodukt und hat dementsprechend verschiedene chemische Zusammensetzungen bzw. Eigenschaften, je nach seiner Herkunft. Die Energiedichte von rohem Erdöl (Rohöl) hat einen Wert von etwa 10kWh/l.

Erdölvorkommen

Ein Schema typischer Erdöl-Lagerstätten findet sich bei Erdgas – Erdöl und Erdgas treten oft in gemeinsamen Lagerstätten auf. Das Erdgas – neben zum Beispiel Kohlendioxid – sorgt für einen erhöhten Innendruck der Lagerstätte, der das Erdöl an die Oberfläche befördern kann. Wird Öl aus einer Förderstelle über eine längere Zeit entnommen, sinkt der Druck und damit auch die Förderleistung. Durch das Einpressen von Kohlendioxid kann der Druck wieder erhöht und damit die Förderleistung erhöht werden.

Die Förderleistung steigt zunächst mit zunehmender Nutzung einer Ölquelle an, nimmt aber durch den beschrieben Druckabfall nach einer längeren Förderdauer wieder ab. Die Förderleistung hat also einen Maximalwert, im englischen auch als peak bezeichnet. Die Gesamtheit aller Ölquellen lässt auch einen „Peak“ der gesamten Ölförderung erwarten. Dieses Phänomen wird als Peak Oil bezeichnet.

Neben dem konventionellen Erdöl gibt es auch nichtkonventionelle Vorkommen in Form von Ölsanden und Ölschiefern.

Risiken und Nebenwirkungen der Erdölförderung und seiner Verwendung

Dazu gibt es drei Hauptgruppen, die

  • Freisetzung des Erdöls bei seiner Förderung, seinem Transport oder seiner Weiterverarbeitung
  • Knappheit der Ölvorkommen und daher geringe statische Reichweite der Reserven – ca. 30 Jahre
  • Freisetzung von Kohlenstoffdioxid, welches zum Treibhauseffekt beiträgt.

Erdöl ist zwar ein Naturprodukt, welches auch von natürlich vorkommenden Organismen abgebaut wird. Allerdings sind diese Abbauprozesse langsam und das Rohöl verweilt lange in der Umgebung von Ölfreisetzungen.

Nach derzeitigem Stand (2010) wird Erdöl noch 30 Jahre lang zu heutigen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen förderbar sein. Dieser Zeithorizont wird jedoch durch (1) neue Abbaumethoden, (2) Erschließung neuartiger Vorkommen (s.o.) und (3) erhöhte Bemühungen zur Öleinsparung aller Voraussicht nach weiter vorausgeschoben. Gerade die Erschließung Vorkommen – etwa durch Tiefseebohrungen oder in Form von nicht-konventionellen Ölvorkommen – wird jedoch auch zu größeren Umweltbelastungen führen. Der Ölaustritt im Golf von Mexiko (2010, Deepwater Horizon, BP) zeigt, dass die Anbaumethoden vorangetrieben werden, jedoch der Katastrophenschutz beim Versagen von Sicherungseinrichtungen nicht gleichermaßen mitentwickelt wurde.
Ein weiterer, oft vernachlässigter Aspekt einer Verknappung von Erdöl ist die Verknappung dieser Ressource für die chemische Industrie, etwa die Kunststoffindustrie.

Ein generelles Problem ist die Freisetzung von Kohlendioxid bei der Verbrennung von Erdölprodukten, die hauptsächlich für den Verkehrssektor Mobilität verwendet werden (Benzin, Diesel für Landfahrzeuge und Kerosin für Flugzeuge).

2010-07-25 Ölförderung erweitert
2010-06-07 Risiken und Nebenwirkungen
1999-06-12 INIT