HTR-100

Dieser in den 1980er Jahren designte Hochtemperaturreaktor ist als Kugelhaufenreaktor ausgeführt, der kugelförmige Brennelemente besitzt. Das Verhältnis von Reaktoroberfläche zur Reaktorleistung ist sobemessen, daß er selbst bei einem Versagen aller Kühleinrichtungen und Abschaltvorrichtungen durch Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Konvektion nicht die Temperatur erreichen kann, bei der eine Freisetztung von radioaktiven Stoffen einsetzen würde. Er ist damit der einzige Kernreaktor, der als physikalisch und
technisch
inhärent sicher gegenüber einem großen Unfall, bei dem beträchtliche Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt werden, angesehen werden kann.

Gebaut wurde ein HTR-100 bisher nicht, obwohl er von der Hochtemperatur-Reaktorbau GmbH ([HRB1988]) als lieferbares Reaktorsystem vorgestellt wurde.

Der Vorteil eines solchen betriebssicheren Kernreaktors mit geringer Leistung ist, daß er in der Nähe der Verbrauchszentren, also auch in der Nähe größerer Städte eingesetzt werden kann: Die auftretenden Leitungsverluste für den Strom sind geringer und vor allem kann die Abwärme – wie in einem Heizkraftwerk – zusätzlich zu Bereitstellung von Raumwärme genutzt werden. Die dazu notwendigen Nah- oder Fernwärmenetze könnten dann auch Grundlage für die Bereitstellung von Wärme aus einem Heizwerk – ausgestattet mit Solarkollektoren – werden.