Organische Leuchtdiode

Die Abkürzung steht für Organische LEuchtDiode oder Organic Light Emitting Diode.

Leuchtdioden sind Halbleiter-Bauelemente, die elektrische Energie in Licht umwandeln. Die hohen Preise für das Halbleitermaterial und vor allem die Herstellungsprozesse haben dazu geführt, daß nach Alternativen gesucht wurde.

Organische LED nutzen — wie es der Name sagt — organische Moleküle, um die Umwandlungsprozesse zu unterstützen. Ziel ist es, durch einfache Druckverfahren die Kosten der Herstellung drastisch zu reduzieren. Dabei werden statt Tinte die entsprechenden Materialien für die LED auf ein Trägermaterial aufgetragen. Dabei wird von einer Rolle mit Ausgangsmaterial auf eine Rolle mit dem fertigen Lichterzeuger gearbeitet, im englischen als roll-to-roll process bezeichnet.

Weitere Vorteile sind die leicht zu steuernde Lichtfarbe kombiniert mit einem hohen bis sehr hohen Wirkungsgrad. Dazu kommt, dass sich mit den OLEDs flächige Lichtquellen gestalten lassen, die für diffuses — also weiches — Licht sorgen. Diese Lichtquellen können einen großen Formenreichtum annehmen, weil die Leuchtfolien mit OLEDs biegsam sind.

Dabei sind OLEDs für zwei Anwendungsrichtungen hochinteressant:

  • Displays für die Darstellung von Daten, Bildern und Filmen.
    Hier lassen OLEDs viel höhere Wirkungsgrade als die heute üblichen LCD-Bildschirme erwarten. In LCD-Bildschirmen wird zuerst weisses Licht aus einer Leuchtstofflampe durch kleine mit Filtern für Rot, Grün und Blau ausgestattete Öffnungen gesendet — die drei Subpixel, die zusammen ein Vollpixel ergeben. Dabei wird die maximal durchtretende Lichtmenge auf ein Neuntel reduziert und noch einmal durch dunkelgraue Filter reduziert. OLEDs erzeugen in den Subpixeln die gewünschten Farben Rot, Grün und Blau direkt mit einem ähnlichen Wirkungsgrad wie die Lichtquelle, werden aber nicht mehr gefiltert. Ein OLED-Display hat also einen 10-fachen Wirkungsgrad wie ein LCD. Zudem brauchen nur die beleuchteten Pixel Energie, während beim LCD immer alle Pixel hinterleuchtet werden. Der reale Verbrauch sinkt also eher auf ein Zwanzigstel (!) gegenüber einem LCD-Display. OLED-Displays versprechen zudem hohe Farbreinheit, vernachlässigbare Blickwinkelabhängigkeit und schnelle Reaktionszeiten — sie sind damit prädestiniert für den Einsatz als Fernseh-Displays.
  • Flächige Beleuchtungseinrichtungen können mit OLEDs aufgrund ihrer Großflächigkeit und der Biegsamkeit realisiert werden. Dabei kann sogar neben der Helligkeit auch ihre Farbe/Farbqualität reguliert werden, wenn sie verschiedenfarbige Elemente — ähnlich wie ein grobes Display — enthalten, die über eine Steuerelektronik gezielt angesprochen werden können.

Noch werden OLEDs nur in kleinen Displays für z.B. MP3-Player eingesetzt, erste Produkte mit größeren Displays werden aber noch dieses Jahr (2007) auf den Markt gelangen. Die Markteinführung OLED-basierter Leuchtkörper wird noch einige Jahre auf sich warten lassen.

2007-06-11: update Auflistung Display, Beleuchtungsmittel
2006-12-29: INIT