Abkürzung für Ocean thermal energy conversion,
thermische Kraftwerke, die sich das Temperaturgefälle zwischen Oberflächen- und Tiefenwasser für die Stromgewinnung über eine Dampfturbine zunutze machen. Das Betriebsmittel zur Dampferzeugung muß einen Siedepunkt bei etwa 10-15oC besitzen, dafür kommt zum Beispiel Ammoniak (NH3) in Frage. Der schematische Aufbau eines solchen Kraftwerkes ist in der folgenden Abbildung dargestellt:
Neben der Stromerzeugung kann dieses Kraftwerk auch dazu dienen, Räume über das kalte Tiefenwasser zu kühlen. Durch Kondensatbildung an durch Tiefenwasser durchströmten – kalten – Röhren kann aus Meerwasser, einer Destillation entsprechend, Trinkwasser erzeugt werden.
In dem Fall der OTEC laufen der Bedarf an Strom, Kälte und Trinkwasser zusammen, weil die typischen Standorte solcher Kraftwerke an tropischen Meeren liegen: Nur dort ist das Oberflächenwasser so warm, daß eine effiziente Stromgewinnung möglich ist.
Ein weiterer sehr großer Vorteil gegenüber etwa der Energiegewinnung über Solarzellen oder Windkraftanlagen liegt in der praktisch – von Ruhezeiten der Anlagen abgesehen – 100prozentigen Verfügbarkeit dieser Art der Energiegewinnung; die Wärmekapazität des Oberflächenwassers ist so hoch, daß auch Nachts eine ausreichende Temperaturdifferenz aufrechterhalten wird, so daß ein OTEC-System rund um die Uhr betrieben werden kann.
Diese KW zeichnet weiterhin ein hoher konstruktiver Aufwand aus. Der hohe konstruktive Aufwand liegt an der Notwendigkeit, die ein bis zwei Kilometer tiefen Rohrleitungen und die Plattform mit dem eigentlichen Kraftwerk so stabil zu verankern, daß sie auch bei tropischen Wirbelstürmen nicht zerstört werden. Die aufgrund der niedrigen Temperaturdifferenzen sehr großflächigen Wärmetauscher müssen von Verunreinigungen freigehalten werden, damit ihre Effizienz erhalten bleibt.