Proliferation

Abzweigung von Kernbrennstoffen aus Kreisläufen oder Nutzungsketten und Einsatz des abgezweigten Materials für den Bau von Kernwaffen durch terroristische Regime oder Gruppen.

Die Proliferation kann erschwert werden durch

  • penible Kontrollen des Spaltstoffflusses zwischen den Einrichtungen – Fabriken zur Brennelement-Herstellung und Wiederaufarbeitung wie auch den Kernkraftwerken selbst – und innerhalb der genannten Einrichtungen
  • Einsatz von Reaktortypen, in denen der Brennstoff so vorliegt, daß er nur schwer in seiner Reinform gewonnen werden kann – z.B. aus Brennelementen des Kugelhaufenreaktors oder anderer Hochtemperaturreaktoren – oder
  • Einsatz von Reaktortypen, die mit einem geringen Spaltstoffinventar auskommen – für den
    Gasphasenreaktor wird die Menge an Spaltstoff auf einige 10 Kilogramm abgeschätzt, in einem typischen Kernkraftwerk mit einem Druckwasserreaktor liegt die Menge bei etwa 90 Tonnen.
  • Verwendung von Kernbrennstoffen, in deren Nutzungszyklen/Nutzungsketten keine waffenfähigen Materialien entstehen.

Weitere Begrifflichkeiten

Kernwaffen oder Kernsprengsätze beziehen die Energie zu ihrer Detonation aus Kernreakionen. Kernreaktionen liefern – bezogen auf die Sprengsatzmasse – viel höhere Energien (Faktor 1000-1000000) als chemische Reaktionen in „konventionellen“ Sprengsätzen.

Als Schmutzige Bomben werden chemische Sprengsätze bezeichnet, die dazu dienen, radioaktive Substanzen zu verteilen. Ihre Gefahr liegt nicht in ihrer Sprengkraft, sondern in der Verseuchung der Umgebung mit radioaktiven Stoffen.

2010-02-15: Abschnitt Weitere Begrifflichkeiten
1999-06-12: INIT