Der Kapazitätsfaktor gibt an, zu welchem Anteil ein System produktiv ist. Wenn Sie eine Produktionsmaschine haben, etwa eine Maschine zur Flaschenherstellung, gibt der Kapazitätsfaktor an wie viele Flaschen real z.B. in einem Jahr hergestellt wurden, geteilt durch die Anzahl der theoretisch möglich herzustellenden Flaschen, wenn die Maschine das ganze Jahr – 8760 Stunden – durchläuft.
Das gleiche gibt es auch für Energie-„Erzeuger“, z.B. Kraftwerke. Es ist offensichtlich, dass Photovoltaikanlagen auf der Erde nur maximal die Hälfte laufen können – die andere Hälfte ist Nacht, und da ist es dunkel. Und selbst am Tag hat man so seine Widrigkeiten: Schlechter Einfallswinkel und immer wieder das lästige Wetter mit Wolken, Nebel und Schnee.
Haben Kernkraftwerke einen viel höheren Kapazitätsfaktor? Ja, aber der ist auch nicht „eins“ oder 100%. Denn dieses Systeme benötigen Wartungsphasen für den Brennelemente-Wechsel und auch für Sicherheitsüberprüfungen sowie allfällig auftretenden Reparatur- und Wartungsarbeiten.
Die folgenden Bilder, zeigen die Kapazitätsfaktoren ausgewählter Kraftwerke in Deutschland für die letzte Dekade und das zusätzlich nach Monaten aufgelöst. In der ersten Serie finden Sie die Bilder für Biomasse, Photovoltaik und die beiden Windkraft-Typen Off-Shore, also vor der Küste und On-Shore, also auf dem Land.
Nun zu den Diagrammen
Unter den Bildern befinden sich kurze Beschreibungen. Diese bitte ich als Zusatzinformation zu betrachten, ggf. mit meinen Hypothesen der Charakteristik der Entwicklung versehen. Wie üblich ist es mir wichtig, Daten & Informationen aufzubereiten und darzustellen, die ein Nachdenken über die Zusammenhänge befördern und damit – hoffentlich – zu besserem Verständnis und besseren Entscheidungen führen.
Die Bilder haben zur Orientierung einen Titel, der alle Informationen erhält. Dabei sind die ersten vier Bilder alle mit der gleichen Farbskala versehen, also von 0 … 100%, so dass die Kapazitätsfaktoren zwischen den einzelnen Kraftwerksarten vergleichbar sind:
Die zweite Serie zeigt eine Farbskala, die auf den maximalen Kapazitätsfaktor eines Monats im Beobachtungszeitraum 2015 … 2024 normiert ist. Das heißt, die Farbe Blau gibt die höchste Monatsauslastung an, die Farbe Magenta die niedrigste. Grün ist dann ein mittlerer Bereich um die 50%, der immerhin schon einmal „ganz gut“ ist.